Der letzte Beitrag ist schon ein wenig her, erst hatte ich kaum Zeit, dann hatte ich die Zugangsdaten vergessen. (Jap, die Daten habe ich notiert und sicher aufbewahrt. xD )
Mittlerweile bin ich ja nun doch schon eine Weile im „Geschäft“ und ich finde es echt erschreckend, wie oft sich manche Dinge wiederholen, daher möchte ich heute gerne darüber schreiben. 🙂
Ich kann jeden, wirklich jeden nur zu gut verstehen wenn er gerne mal Wachteln ausbrüten möchte. Allerdings ist es oft nicht gut geplant und endet in einem Desaster. Das muss nicht sein, wenn man sich im Vorfeld ein wenig Gedanken macht. (Wirklich nur ein wenig, es braucht echt nicht viel. 😉
- Einen hochwertigen Brüter
- Kükenheim
- Wärmequelle (Ich bevorzuge Wärmeplatten, aber eine Wärmelampe tut es auch. Aber bitte NICHT Muttis Infrarotstrahler!)
- Wasser- und Futterbehälter (Die ersten Tage reichen Deckel von z.B. Marmeladengläsern)
- Wachtelkükenfutter (Alternativ geht wohl auch Putenstarter, ist aber nicht optimal.)
- und natürlich Bruteier (auch hier gibt es einen extra Beitrag)
Das Wichtigste ist wohl der Brüter, dazu habe ich schon einen Beitrag geschrieben, daher halte ich mich kurz: Nein, die billigen Brüter taugen wirklich nichts! Auch wenn sie vereinzelt zu funktionieren scheinen, die Regel ist: Die Dinger gehören in den Müll.
Wie ihr seht, es ist wirklich nicht viel was man braucht. Trotzdem gibt es erschreckend regelmäßig Beiträge in diversen Facebookgruppen die zeigen, dass nicht mal an das Nötigste gedacht wurde. Hilfe, bei mir sind Küken geschlüpft, was kann ich denen zu fressen geben? Oder das Paket mit der Wärmeplatte ist noch nicht angekommen, was kann ich den Küken als Wärmequelle anbieten? Etc pp.
JA, es braucht zwingend ein geeignetes Futter und zwar BEVOR die Küken geschlüpft sind. Auch das ganze Zubehör sollte schon vorhanden sein, BEVOR man den Brüter überhaupt startet. Alles andere ist Murks und endet im blödesten Fall mit dem Tod der Zwerge.
Erschreckend ist auch, wie oft falsche Tipps gegeben werden. Es gab tatsächlich einen Beitrag in dem beschrieben wurde, dass nach ein paar Tagen die Küken nacheinander wegsterben. Nach etwas hin und her kam heraus, dass ausschließlich mit Mohn und Ei gefüttert wurde. Das wäre so empfohlen worden.
Ein anderer Klassiker: Haferflocken. Hühnervögel können Hafer nur schlecht bis gar nicht verdauen, da die nötigen Enzyme fehlen. Trotzdem hört man immer wieder, dass man Küken mit Haferflocken zufüttern soll. Ein paar Flocken schaden sicher nicht, in gängigen Wachtelkükenfuttern ist auch Hafer enthalten. Das heißt aber nicht, dass man das pur und ausschließlich füttern sollte!
Eier sind eine nette Abwechslung, aber leider denken viele, dass Eiweiß viel Protein enthält, Protein bedeutet ja schließlich Eiweiß. Leider ist das im Ei genau genommen kein Eiweiß, sondern Eiklar, es wird nur umgangssprachlich Eiweiß genannt. Genau genommen enthält der Dotter sogar mehr Proteine, als das Eiklar. 😉 Trotzdem kommt ein Ei durchschnittlich nur auf etwa 14% Rohprotein. Ist nicht die Welt wenn ein Küken ca. 28% Rohprotein braucht um vernünftig wachsen zu können.
In der heutigen Zeit ist es soooo einfach Küken bedarfsgerecht zu füttern. Und zwar mit Wachtelkükenfutter. Da braucht es wirklich keine Experimente mehr.
Und dann noch die Sache mit dem Blaumohn. Blaumohn ist eine echt super Sache, ja, das stimmt. Es hilft gut gegen Durchfall den die Kleinen gerne die ersten Tage haben und er animiert gut das die Kleinen zu picken anfangen. Aaaaber, bitte nicht damit übertreiben. In Mohn sind kaum Nährstoffe drin, die die Kleinen benötigen, daher bitte nur die ersten Tage sehr, sehr sparsam füttern. Es reichen wirklich ein paar Körnchen pro Küken. Ich fütter kaum noch Mohn, eigentlich nur wenn der Kot nicht passt. Was beim Futter vom Wachtelshop fast gar nicht mehr vorgekommen ist. Zur Not habe ich immer etwas Pupufein im Haus, gebraucht habe ich es aber eher für die erwachsenen Tiere wenn sie Verdauungsprobleme hatten. 😉
Zusätzlich kann man gerne noch folgende Dinge besorgen:
- Blaumohn / Pupufein vom Wachtelshop
- Zusätze fürs Trinkwasser
- Oregano
Wem das Ganze zu teuer erscheint, sollte sich vielleicht lieber fertige Tiere kaufen. Manchmal besteht auch die Möglichkeit, sich Zubehör auszuleihen ohne es gleich kaufen zu müssen. Da könnt ihr sicher mal den Züchter eures Vertrauens drauf ansprechen. 🙂
Auch wenn viele meinen, dass es ja nicht teuer sein kann Küken aufzuziehen, rechnet euch mal zusammen was der Spaß kostet wenn man es richtig machen möchte und da es sich immer noch um Lebewesen handelt, sollte man nicht immer nur das billigste kaufen was man finden kann. Qualität hat tatsächlich noch ihren Preis. 😉
Und, auch ein wichtiges Thema: Was passiert mit den überzähligen Hähnen? Dazu werde ich die Tage auch einen Beitrag schreiben. 😉
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