Ich bin recht oft bei Facebook unterwegs in diversen Wachtel- und Hühnergruppen und man möchte eigentlich meinen, dass sich ein Tierarzt auch mit Geflügel auskennen müsste, zumindest im groben Rahmen. Leider ist das, fast immer, nicht der Fall. Man muss schon Glück haben überhaupt einen Tierarzt zu finden, der sich die Wachtel oder das Huhn auch nur anschaut. Selbst bei vogelkundigen Tierärzten ist Vorsicht geboten und man sollte sich mit den gängigsten Medikamenten grob auseinander gesetzt haben bevor man sich entschließt zum (Haus-)Tierarzt zu fahren. Ich versuche mich kurz zu halten. 😉 Das erste was im Normalfall passiert ist, dem Tier wird Antibiotika verabreicht. So schnell kann man oft nicht schauen und zack, ist die Spritze im Tier. Mit etwas Glück bekommt man gesagt, was gespritzt wurde, oft muss man nachfragen. Leider macht sich der normale Tierarzt keine Gedanken darum, ob das Medikament überhaupt zugelassen ist. Mit etwas Pech (wirklich nur ein klein wenig Pech…) ist es ein Medikament, was für lebensmittelliefernde Tier nicht zugelassen ist und man müsste die Eier quasi ein Leben lang verwerfen. (Nein, ganz oft wird man nicht informiert darüber oder es gibt Falschinformationen wie z.B. dass man die Eier 2 Wochen lang nicht essen darf und danach alles wieder schick wäre etc. Wie ihr es für den Eigengebrauch handhabt ist euer Bier, aber abgeben dürft ihr die Eier dieser Henne nie wieder.) Das Prinzip ist relativ einfach, ganz viele Wirkstoffe, nicht nur Antibiotika, werden in den Eierstöcken eingelagert und Rückstände lassen sich teilweise noch über 36 Tage nach der letzten Gabe in den Eiern finden. (Baytril z.B. konnte nach über 30 Tagen noch nachgewiesen werden, man hat dann die Studie abgebrochen und die Zulassung für Legehennen widerrufen.) Auch ein gängiges Entwurmungsmittel, Concurat hat KEINE Zulassung mehr für Legehennen, das war mal anders und daher wird es auch heute noch gerne verschrieben. Trotzdem dürft ihr die Eier nicht mehr abgeben wenn das Tier damit behandelt wurde. Die Konsequenz aus dem Nichteinhalten des Verwerfens ist übrigens, dass so ruck zuck Resistenzen entstehen können und manche Wirkstoffe sind fruchtschädigend, bedeutet, dass Mädchen/Frauen unter Umständen Schwierigkeiten bekommen könnten wenn sie Nachwuchs möchten. Daher, bitte erkundigt euch beim Tierarzt, ob er bitte vorher nachschauen kann, dass das Mittel tatsächlich für Legehennen zugelassen ist. Bei Wachteln ist es übrigens so oder so schwierig ein zugelassenes Mittel zu bekommen, aber da die Wachtel ein Hühnervogel ist, liegt es nahe auf Medikamente auszuweichen die für Hühner zugelassen sind.
Der Tierarzt und die Wachtel bzw. das Geflügel
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